20. Neiße-Nysa-Nisa Filmfestival
Im südöstlichsten Zipfel der Republik, im Dreiländereck Tschechien-Polen-Deutschland, entstand 2004 das Neiße Filmfestival in Zusammenarbeit von Filmclubs aus dem sächsischen Großhennersdorf, dem tschechischen Liberec und dem polnischen Jelenia Góra, um jährlich einen Einblick in das Filmschaffen der drei Nachbarländer zu bieten. Der Grenzfluss Neiße wurde zum Namensgeber des Festivals, da er alle drei Länder miteinander verbindet. Die Neiße-Fische – die Preisskulpturen des Neiße Filmfestivals – welche sich im Fluss grenzüberschreitend bewegen, dienen als symbolisches Vorbild für das Festival.
Besonders und einzigartig am Neiße Filmfestival ist sein genreübergreifender, trinationaler Charakter mit grenzüberschreitenden Filmvorführungen und Veranstaltungen an zwanzig Spielorten im Dreiländereck. Gerade der ländliche Raum eröffnet Organisator*innen, Besucher*innen und Filmschaffenden besondere Möglichkeiten der Begegnung und Wahrnehmung. Ein herausragendes Merkmal des Festivals ist die Filmvorführung der in Originalsprache, also z.B. polnisch oder tschechisch, und der Vor-Ort-Live-Übersetzung durch ein/n Dolmetscher/in mittels Kopfhörer, das wahrlich ein besonderes Erlebnis darstellt.
Das Festival wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Partys, gemeinsam organisiert mit Kooperationspartnern in allen drei Ländern. Besonderer Anreiz für Branche und Publikum sind die Filmwettbewerbe: Neben den besten Filmen in jeder Kategorie und den Publikumslieblingen werden u.a. die beste darstellerische Leistung, das beste Drehbuch und das beste Szenenbild prämiert. Außerdem wird ein Spezialpreis an einen Film aus dem gesamten Festivalprogramm vergeben, welcher sich dem Verständnis der Nachbarschaft von Deutschland, Polen und Tschechien widmet. Ein Ehrenpreis wird seit dem 11. Neiße Filmfestival 2014 an eine besondere Persönlichkeit des Films aus Deutschland, Polen oder der Tschechischen Republik verliehen.
Mit weiteren Filmreihen öffnet es den Blick auf Bezüge und Beziehungen zwischen den Völkern Osteuropas und auf die jeweilige filmische Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Gegenwart.